In den 1920er-Jahren waren zuerst der Überseehafen Hamburg und dann Berlin für Japan die wichtigsten Plätze in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg war in Japan die Nachfrage nach Maschinen und Produkten der Schwerindustrie groß. Düsseldorf, damals bekannt als der "Schreibtisch des Ruhrgebietes", bot sich an, die Technik sowie das Know-how für den Stahl und den Maschinenbau zu beschaffen. Auch die zentrale Lage im wichtigsten Ballungsraum Europas war für die Japaner ideal.
Düsseldorf zählt heute 410 japanische Unternehmen
Nachdem schon einzelne japanische "Kundschafter" ab 1952 nach Düsseldorf kamen, wurde 1954 das Handelshaus Mitsubishi ins örtliche Handelsregister eingetragen. 1957 folgte das Handelshaus Okura & Co. Die japanische Gemeinde wuchs zunächst langsam, dann aber sehr schnell im Tempo des internationalen Handelserfolgs Japans. Die Japanische Gemeinde in Düsseldorf ist heute, nach London und Paris, die drittgrößte Europas. Allein im Düsseldorfer Stadtgebiet leben rund 8.300 Japaner und etwa 14.800 in Nordrhein-Westfalen. In NRW sind mehr als 640 japanische Firmen tätig, davon gut 410 in der Landeshauptstadt selbst. In Nordrhein-Westfalen beschäftigen japanische Unternehmen rund 52.600 Menschen (Stand: 2020).
Rund um Düsseldorf haben sich vor allem flächenintensive Firmen niedergelassen. So kommt es, dass in der Region Düsseldorf mehr als ein Viertel der in Deutschland lebenden Japaner wohnen. Mit großem Abstand folgen Frankfurt, Hamburg und München.
Verständnis, Sympathie und Hilfsbereitschaft prägen das Verhältnis zwischen den Menschen aus beiden Kulturen, begünstigt durch die 1964 gegründete Deutsch-Japanische Gesellschaft, aber auch durch ständige Gespräche zwischen Stadt und japanischer Gemeinde. Bei aller landestypischer Zurückhaltung: Die Söhne und Töchter Japans zählen wie selbstverständlich zum Bild der rheinischen Brauchtumsfeste, bereichern das Konzert Leben der Stadt und die bildende Kunst.
Weniger anzeigen